Details zur Veranstaltung

Elektronische Kunst

Sa 29.02.2020 19:58 Cosmic Playgrounds - Kombi-Ticket für beide Tage

AUSVERKAUFT

Festival für experimentelle elektronische Musik

Eintrittspreise:

28 €

25 €

Ermäßigung (Schüler*innen/Studierende) 3,00 €, wird an der Abendkasse ausgezahlt.
Bitte gültigen Ausweis mitbringen.


 

 

Cosmic Playgrounds geht in die zweite Runde!
Das Dieselstrasse Kulturzentrum organisiert nun bereits zum zweiten Mal in Kooperation mit PODIUM Esslingen und dem Pop-Büro Region Stuttgart eine Veranstaltung, die sich ausgiebig elektronischer Kunst und Musik widmet – dieses Jahr über zwei Abend hinweg. Wir haben KünstlerInnen eingeladen, die sich auf besondere, innovative oder experimentelle Art und Weise ihrem Metier annähern. Neben den erfolgreichen und populären elektronischen Clubveranstaltungen gibt es Nischen, die zwar (manchmal) weniger tanzbar aber nicht minder interessant sind. Cosmic Playgrounds, ein Spielplatz des Experimentierens, soll diesen einen Raum geben, um zu improvisieren und sich zu präsentieren. Das Festival wird so zu einem Treffpunkt für MusikerInnen, SoundtüftlerInnen und DJs unterschiedlicher Generationen. Es bietet einen Raum für elektronische Musik neben dem Mainstream – für abstrakte, experimentierfreudige und das Publikum herausfordernde Musik. Den Spielmöglichkeiten sind dabei keine Grenzen gesetzt: von Mechanik über Elektronik, von analog bis digital - alles was der „Kosmos“ zu bieten hat.

Gefördert durch die Stadt Esslingen und das Pop-Büro Region Stuttgart!

Tickets nur für die einzelnen Tage gibt es hier: Samstag I Sonntag


Line-Up Samstag:

Melmann (ARG)

Mithilfe von Klängen, unkonventionellen Instrumenten, Elektronik, Feldaufnahmen und Text erzeugt der Komponist und Klangkünstler Nicolás Melmann (ARG) Geschichten und Erzählungen, die sich irgendwo im Spannungsfeld von Hörspiel und Klangcollage befinden. Das Ergebnis sind kontemplative Klanglandschaften, in denen Melodie und Experimentieren zusammenkommen.
Melmann nahm an der RedBull Music Academy (New York) und mehreren Kunstresidenzen und -tourneen auf der ganzen Welt teil und brachte seine Musik auf Bühnen wie das Metropolitan Art Museum von New York (unterstützt von Alva Noto & Ryuichi Sakamoto) oder das Victoria and Albert Museum in London.

Miri Kat (GB)

Miri Kat ist eine Livecoderin, AV-Künstlerin und -produzentin aus London, deren Hauptinteressen in den Bereichen Musik- und Webtechnologien, Hacking, kreatives Codieren, algorithmische Musik und generative Visuals liegen. Ihre Arbeit ist durch die Nutzung von LiveCode und MaxMSP geprägt, mit einem Schwerpunkt auf „immersiv, audio responsive multimedia“. Aus dem Game Design kommend arbeitet sie derzeit bei Focusrite und Novation Music.

Maier-Hauff // Huth (GER)

Das Duo, bestehend aus Julian Maier-Hauff und Flo Huth, interpretiert live die Vielseitigkeit elektronischer Musik.  Maier-Hauff formt mit Modularsystem, Synthesizern, Drumcomputern und verfremdeter Trompete den retrofuturistischen Teil der Formation. Die analogen Elemente werden durch digitale Klangwelten von Flo Huth gespiegelt. Huth arbeitet mit Supercollider, sprich, er codiert sich sein Instrument selbst, nutzt diverse Klangquellen als Eingabetool und verfremdet, ohne dabei den Zuhörer allein auf weiter Flur stehen zu lassen. 

Die Improvisation steht im Vordergrund der Formation. Dies jedoch mit dem Anspruch den Zuhörenden bei der Hand bzw. beim Ohr zu nehmen und dessen Sinne zwar in unbekanntes, jedoch nicht unnötig sperriges Terrain zu führen. Ziel der Performance sind fließende Übergänge von atmosphärischen oder bis hin zu patternartigen Parts zu gestalten, dem kreativen Moment zu vertrauen und Hörgewohnheiten zu erweitern. Tanz und Reibung gehen Hand in Hand. Analog und Digital verschmelzen zu einem hybriden Klangapparat, dessen Grenzen auf der Bühne ausgelotet werden. 

Midirausch (GER) 

Der gebürtige Berliner und Wahlstuttgarter Julian Peuker aka Midirausch versteht sich als Sound Artist. Seine musikalischen Wurzeln liegen musikalisch im düsteren Detroit Techno der 90er, Deep House, Minimal Techno und Elektro. Geprägt von Künstlern wie Jeff Mills, Richie Hawtin, The Advent, Carl Cox, DJ Hell, um nur wenige zu nennen,  aber auch Anthony Rother, Kraftwerk, Kruder&Dorfmeister, Air. Beruflich als Tonmeister und Sounddesigner im Filmgeschäft zuhause, entdeckt man so manche untypische Effektierung/Klanggestaltung in seiner Musik.

Als Gegenbewegung zur digitalen automatisierten und gleichgeschalteten Musik kommt bei Midirausch lediglich ein grosser analoger Modularer Synthesizer zum Einsatz. Keine Speicher, kein Computer, keine abrufbaren Melodien. Rhythmen werden in Echtzeit durch Clocks und Triggers erzeugt, Modulationen formen den Groove. Jedes Klangereignis ist universell, unvorhersehbar und nicht wieder abrufbar. Tracks, Grooves oder Sound Collagen entstehen in Echtzeit und überraschen den Künstler ebenso wie das Publikum.  Musikalisch geht's in Richtung Sounddesign-/Intelligent Techno, Minimal Techno, abstrakte Elektronika und gerne auch mal Zitat: "dreckig und mitten in die Fresse".

Nanook of the North (PL)

Nanook of the North sind Stefan Wesolowski und Piotr Kalinski (auch bekannt als Hatti Vatti), zwei renommierte Musiker aus Polen, deren kompositorischen Fähigkeiten genauso reibungslos verschmelzen wie ihr Gebrauch von akustischen und elektronischen Klängen. Bei ihren Aufnahme-Sessions sah sich Stefan für die Violine, Piano-Parts und zusätzlichem Synthesizereinsatz verantwortlich. Piotr hingegen übernahm die elektronische Seite, mit vielen Synthesizern ausgestattet und für den finalen Mix zuständig. Nachdem das Duo bei Sopot Film-Festival in der Nähe ihrer Heimatstadt Gdansk zu einer filmbegleitenden, improvisierten Live-Performance eingeladen wurde, entschieden es sich dazu, seinem Projekt den Namen „Nanook of the North“, entnommen aus dem gleichnamigen Stummfilm von Robert J. Flaherty aus dem Jahre 1922, zu geben. Mit dem Anspruch, der essentiellen Atmosphäre dieses Filmes gerecht zu werden, reiste das Duo nach Island um in Reykjavík ihr Album aufzunehmen und später auf Grönland final zu mastern. Neben der eisigen und isolierten Atmosphäre, die diesen Film ausmacht, ließe sich ihr Album zugleich auch in die Szenerie einer dystopischen Stadtlandschaft oder den bedrohlichen Sci-Fi-Horror-Soundtracks der 80er Jahre, wie sie von Maurice Jarre, Howare Shore und Jay Chattaway kreiert wurden, implementieren. Nanook of the North nutzen dabei eine große Palette an Bildern, Szenarien und Atmosphären analog zu einzelnen Szenen eines Films. Mit ihrem Album öffnen die beiden Polen das Fenster ins Unbekannte; die Stimmung wird vom düster-anstimmenden „Siulleq“ in kühl-schauernde, kosmische Klänge von „Tulleq“, über den langsamen Ritt durch die nächtliche, techno-getriebende Metropole „Afternat“ bis zum gewaltigen „Qulingat“ getragen, womit die LP zwar endet, gleichzeitig aber auch suggeriert, dass die Geschichte aber noch lange nicht vorbei ist. Stefan Wesolowski ist Violonist und Komponist, bestens bekannt für seine Arbeiten mit Jacaszek, dem BAFTA-nominierten und auf der OSCAR-Shortlist gelandeten Soundtrack zu „Listen To Me Marlon“ von Marlon Brando, sowie dem stürmisch gefeiertem Album „Rite of the End“. Piotr Kalinski (auch bekannt als Hatti Vatti) – ist eine der wichtigsten Persönlichkeiten der polinischen Underground-Szene. Anerkannt für seine analog-fokussierten Sounds, befindet sich der Experimentalmusiker bereits seit einer Dekade auf einer Exkursion durch die weite und heterogene Realität moderner, elektronischer Musik.


Line-Up - Sonntag:


ÄTNA

ÄTNA gehören zu den aufregendsten deutschen Newcomern: Sie spielen auf den wichtigen Festivals im In- und Ausland, waren auf Tour in Russland, spielen in Istanbul, London, in Slowenien, Tschechien, Estland und in diesem Jahr beim Montreux Jazz Festival.
Aus Versatzstücken ganz unterschiedlicher Strömungen und Genres erschaffen Inéz und Demian ein im besten Sinne avantgardistisches Gesamtkunstwerk. Sie sind ein kreatives Duo auf Augenhöhe. ÄTNA verbinden Fashion und Design mit ihrer Musik, tragen monochrome Bühnenkostüme, liefern visuell beeindruckende Videos zu ihrer Musik. „Sich eine Eigene Welt zimmern“ nennen die beiden das ganz lakonisch. Montreux Jazz Festival oder Coachella? ÄTNA haben sich entschieden: Beides. Und in Montreux waren sie schon.